Momentan denke ich sehr viel darüber nach, was es denn eigentlich für eine wunderbar schöne und ehrenvolle Aufgabe ist Menschen zu führen. Verhalten zu beeinflussen um meinen Mitarbeitern zu mehr Freude im Job und Erfüllung im Leben zu verhelfen. Mir das bewusst zu machen, ist ein großer Teil meiner momentanen Reise in die Spiritualität. Diese Reise begann mittlerweile vor gut eineinhalb Jahrzehnten und hat die letzten 3 Jahre so richtig Fahrt aufgenommen. Ich glaube viele Leader und Führungskräfte schätzen diese Ehre viel zu wenig.

Eine der interessantesten Erkenntnisse die mir dabei gekommen ist, ist jene, dass einer der größten Teile, die mich auf dem Weg in die Spiritualität zurückhalten, meine Vergangenheit ist.

Unsere Vergangenheit beeinflusst unser Verhalten

Nun ja, die Vergangenheit prägt und die meisten Menschen erschaffen ihre Identität aus den Erlebnissen, die sie an den Punkt im Leben gebracht haben, an dem sie jetzt stehen. Die Erfahrung 3 Kinder großzuziehen, die Erfahrung in der Schule Klassenbester gewesen zu sein, oder derjenige der die vierte Klasse 3 mal machen musste. Oder aber man ist derjenige der stets der Frauenschwarm war und im Mittelpunkt stand, oder aber der Junge oder das Mädchen, dass sich oftmals einsam gefühlt hatte. In meinem Fall war meine Identität über die vielen Jahre ein Leistungsträger zu sein. Leistungssport war meine große Passion, die durch eine Verletzung beendet wurde. Nach langen Jahren des Suchens, habe ich versucht im Job Ersatz dafür zu finden und mit großem Einsatz dort meine Erfüllung zu erlangen.

Jedoch war das ein Projekt, dass zum Scheitern verurteilt war und ich musste es durch eine mir geschenkte chronische Krankheit erkennen. Ja, diese Krankheit war ein Geschenk, denn sie führte dazu, dass ich alles, aber auch wirklich alles in meinem Leben anfing zu hinterfragen. Im Endeffekt blieb kein Stein auf dem anderen und ich begab mich auf einen Weg, der bis heute andauert.

Verhalten zu ändern ist gar nicht so einfach …

Oftmals bin ich an einen Punkt gestoßen, an dem ich dachte: „Jetzt wird alles anders!“, nur um dann wieder auf den gewohnten Pfad gezogen zu werden. Erst kürzlich realisierte ich, dass der Schlüssel zur Veränderung, in der Veränderung meiner Identität liegt. Nur wenn wir es schaffen unsere Identität zu ändern, dann können wir unser Leben verändern.

Ich gebe dir ein Beispiel: Stell dir einen Menschen vor, der Raucher ist. Du kannst jedes beliebige für dich passende Beispiel, selbstverständlich ebenso gut verwenden, aber mir gefällt dieses, weil es sehr plakativ ist und zumindest jeder jemanden kennt, der jemanden kennt, der dieses Problem hat. Also dieser Raucher sagt er könne nicht aufhören zu rauchen. Er sei nun einmal Raucher und fertig. Hast du den Schlüssel schon entdeckt?

Sprache ist die Kleidung der Gedanken, lautet eines meiner Lieblingszitate. Der Raucher spricht von seiner Person, die sich mit der Charakteristik „Raucher“ verbindet. Somit wird das „Raucher sein“ zu seiner Identität. Identitäten kann man schwer loslassen.

Wie lassen sich Identitäten nun ändern?

Wenn derjenige also etwas ändern möchte, dann muss er sich die Frage stellen: „Was tue ich denn, damit ich zum Raucher werde?“ Dann kommt in seinen Antworten das Verhalten zum Vorschein. Häufig läuft das dann in etwa so ab: Person XY fühlt sich gestresst, braucht eine Pause, trifft sich mit Freunden, greift in die Hosentasche und holt Feuerzeug und die Zigarettenschachtel hervor, nimmt eine Stange heraus, steckt sie sich in den Mund und zündet sie sich an, um einige tiefe Atemzüge zu nehmen. Jetzt haben wir das Verhalten analysiert und könnten hier noch beliebig unendlich tiefer in die Materie eindringen, aber fürs erste reicht das.

Will derjenige nun mit dem Rauchen aufhören, dann muss er lediglich diese Verhaltenskette unterbrechen und sich gesündere Alternativen überlegen. Vieles davon läuft unbewusst ab, also ist der erste Schritt sich diese Verhaltensweisen bewusst zu machen. Der nächste wäre dann, das Muster an einer Stelle bewusst zu unterbrechen um die Veränderung möglich zu machen.

Willst du auch ein Verhalten verändern? Wenn ich dir mit dieser kleinen Anekdote helfen konnte, dann lass es mich doch wissen und schau vielleicht auch mal auf meinem YouTube-Channel vorbei.

Dein Wilhelm

Wilhelm Tupy auf Youtube: https://rb.gy/fyvtku